Montag, 2. Juni 2008

Presse B-Openair

Copyright @
Langenthaler Tagblatt / Berner Rundschau
Bettina Nägeli

Gemütlich, familiär und richtig sympathisch

In Bützberg herrscht Open-Air-Stimmung: Nachwuchsbands und zwei schweizweit bekannte Acts erfreuen das vorwiegend junge Publikum am vierten B-Open-Air. Statt auf Hektik und Gedränge trifft man auf Ausgelassenheit und Wohlbehagen

BETTINA NÄGELI

KLEIN, ABER FEIN. So lässt sich das B-Open-Air in Bützberg wohl am besten beschreiben. Wem das Gedränge an einem der grossen Schweizer Open Airs nicht geheuer ist, der ist an diesem Samstagabend auf dem Byfang-Gelände genau richtig. Das Ganze ist übersichtlich, gemütlich, familiär, kaum hektisch und deshalb so richtig sympathisch. Bereits am späten Nachmittag treffen die ersten Neugierigen – vor allem Jugendliche – ein und machen es sich auf der Wiese hinter dem Schulhaus gemütlich. Die dunklen Wolken am Himmel haben sich schnell verzogen und pünktlich zum Startschuss strahlt nun die Sonne.

EIN FULMINANTER START in den Abend gelingt den Schülerbands aus Thunstetten-Bützberg, Önz und Langenthal. Mit jedem gespielten Stück wird die Menschentraube vor der Bühne grösser. Während sich die Eltern der jungen Musiker die Auftritte aus der Ferne ansehen, tanzen die Freunde und Klassenkameraden direkt vor der kleinen Bühne zu den rockigen Tönen. «Es hat Spass gemacht, hier vor all den bekannten Gesichtern zu spielen», freut sich Schlagzeuger Lukas Holenweg nach dem Auftritt seiner Band «Trash Traffic». Nach den Darbietungen der Schülerbands begeben sich die Zuhörer wieder zurück in ihre Grüppchen. Einige folgen dem Duft von Risotto, andere suchen sich einen bequemen Platz auf den Festbänken.

MIT DER DÄMMERUNG kommt die Stimmung zurück. Die bereits Anwesenden werden nun aktiver, und Neuankömmlinge gesellen sich dazu. Den Besucherandrang bekommen auch die jugendlichen Helfer zu spüren, die den Vereinen JzTB (Trägerverein Jugendzentrum Thunstetten-Bützberg) und ToKJO (Trägerverein offene Kinder- und Jugendarbeit Oberaargau) eifrig zur Hand gehen. Mit flinken Händen mixt Karin Niklaus an der Bar alkoholfreie Drinks. Limette, Pfefferminzblätter und ein Schuss Sirup – fertig ist das exotische Getränk. «Ich mixe eine Stunde lang Drinks, anschliessend werde ich von einer Kollegin abgelöst», erklärt die 15-Jährige, während im Hintergrund «AiB & Schpöugruppe» spielen, und vervollständigt ihre Kreation mit einem farbigen Schirmchen.

«WAS ISCH LOS MIT ÖICH?!», hallt es kurz vor Mitternacht aus zahlreichen Kehlen vor der Bühne. «Knackeboul» – nicht zum ersten Mal am B-Open-Air in Bützberg – weiss seinen Bekanntheitsgrad auszunutzen und spielt mit dem Publikum, das seine Texte fast schon auswendig kennt. Kaum einer sitzt mehr auf den Festbänken. Das Geschehen konzentriert sich nunmehr auf den Platz vor der Bühne. Kurzum, die Stimmung hat ihren Höhepunkt erreicht. Die lodernden Flammen der Holzfackeln erhellen das Gelände, während die Körper im Takt zu den Hip-Hop-Krachern des Langenthaler Rappers wippen. Kurze Zeit später betreten die Berner «Wurzel 5» die Bühne und fahren da weiter, wo Knackeboul aufgehört hat.

ZEIT FÜR EINEN kleinen Rückblick auf den Open-Air Abend. OK-Präsidentin Karin Rodel zeigt sich erfreut über dessen Ablauf. «Wir haben unsere anvisierte Zielgruppe, die Jugendlichen, genau getroffen», so Rodel. Auch im Vorfeld sei das Organisationskonzept, welches die Mitarbeit von Jugendlichen vorsieht, aufgegangen. «Im OK arbeiten immer ein Jugendlicher und ein Erwachsener zusammen», erläutert Rodel, wobei sich die Erwachsenen einmal mehr, einmal weniger einmischen.

WÄHREND AUS DEN BOXEN ein letzter Redeschwall in Mundart erklingt, spiegelt sich auf den Gesichtern der Zuhörer, egal ob alt oder jung, Zufriedenheit. «Die Kombination von guter Musik und interessanten Begegnungen hat mir sehr gut gefallen», bringt es die 15-jährige Fabienne Heiniger auf den Punkt. Kurz darauf – die Flammen der Holzfackeln sind inzwischen zu Glut geworden – löst sich die Menschenmenge allmählich auf. Was zurückbleibt, ist der Charme des kleinen Open Airs in den Köpfen der Besucher.

Sonntag, 1. Juni 2008

Es isch düre - luege mer füre.

Aber dies nicht ohne ein paar Bilder des lauschigen Abends mit toller Musik. Die komplette Bildergalerie - nicht bloss ein paar Handybilder - wird binnen einer Woche auf den Flickr geladen und hier oder auf www.jztb.ch abrufbar sein.